Das Trio Markus Stockhausen (Trompete) – Arild Andersen (Bass) – Patrice Héral (Percussion) bietet seit Jahren einen neben seinem grenzüberschreitenden, äußerst lebendigen und humorvollen Stil auch immer wieder neue Überraschungen. So lud es vor zwei Jahren mit Terje Rypdal einen Musiker ein, der den elektrischen Gitarrensound weltweit prägte.

Es entstand eine neue Musik, die diese vier virtuosen Künstler auf ihrer ECM-Veröffentlichung KARTA und fortan auch auf zahlreichen Jazzfestivals erfolgreich präsentierten.

So urteilte die Frankfurter Rundschau (am 6. November 2001): „Für einen fulminanten Abschluss des (Berliner, d. R. ) JazzFests sorgten Markus Stockhausen und sein sphärisches Projekt KARTA. Mit den beiden norwegischen Altvorderen Terje Rypdal und Arild Andersen sowie dem jungen Drummer Patrice Héral hob er alle Genre-Grenzen auf und gab dem Publikum das Gefühl, auf einem fliegenden Teppich ins Reich der Imagination zu entschweben.“

Und Christian Rentsch (Tages-Anzeiger, 6. November 2001) schrieb:„Die vier Musiker, die aus weit auseinander liegenden stilistischen Bereichen innerhalb des Jazz kommen, spielen eine ungebärdige, waghalsige Musik, in der bloß wenig festgelegt ist: eine Melodie vielleicht, einige Absprachen über Form und Stimmung, den Rest überlassen sie der Intuition, welche sie in die abenteuerlichsten Situationen bringt. Die entfesselte Rhythmusgruppe Andersen/Héral treibt das Geschehen in wilden, eruptiven Spannungsbögen voran. Stockhausens kalt gleißende Trompetenlinien und Rypdals bis ins Geräuschhafte reichende Rockjazzentwürfe ballen sich, verwirbeln sich zu abenteuerlichen Klang- und Krachstrukturen. Nach so viel Konventionellen so viel Rückschau in die Geschichte war dies endlich eine Musik, die etwas vom Erlebnis- und Erregungspotenzial des aktuellen Jazz widerspiegelte. Musik mit Visionen“.

Zur Musik des Trios wäre noch manches zu sagen. Wir wollen uns hier auf zwei Kommentare beschränken:

«Wenn Markus Stockhausen in Trompete und Flügelhorn bläst, entsteht eine fast magische Klangwelt im Grenzbereich zwischen Jazz und Neuer Musik.» (Roman Rhode; Der Tagesspiegel, Berlin)

Dies erklärt sich aus der Biografie des Musikers und dem, was Markus Stockhausen treffend „Komprovisation“ nennt: Ausgangspunkt der Musik sind Kompositionen von Arild und Markus, doch entstehen weite Teile der Musik im Augenblick. Was dabei herauskommen kann, beschrieb ein Kritiker mit den Worten:

«Die Drei boten ein Feuerwerk vorzüglicher Instrumentaltechnik. Die Kommunikation zwischen den Musikern war ungewöhnlich dicht, so dass eine gegenseitige Steigerung zu verzeichnen war. Wenn sich die Spielweisen einmal von einander entfernten, kam irgendwann rondoartig auch wieder die Kraft der Einstimmigkeit als Schönheit der musikalischen Übereinstimmung zum Tragen… Es war zeitgenössische Musik der besonderen Art, ein Ballspiel wandernder Ideen, manchmal von triumphaler Schönheit, mit Spaß bei den Musikern und beim Publikum.“

Peter Zacher, sächsischen Zeitung vom 27.04.1998

 

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